Hier können Sie sich über zukünftige und geplante Ausstellungen und Aktivitäten informieren.
Einladung zum Offenen Atelier
21./22.9.2021
in Stahnsdorf/Teltow
Programm und Zeiten siehe Flyer
Gudrun Angelika Hoffmann
Wilhelm-Külz-Str. 70, 14532 Stahnsdorf
Telefon: 0176 55562817, Gudrun.Angelika@web.de
www.Gudrun-Angeklika-Hoffmann.de
Malerei, Collage, Installation
Kunst im Garten und Haus,
musikalische Einlagen,
Teilausverkauf/Auktion wegen Umzug
Gäste:
Georg Grell (Fotografie), www.georg-grell.de
Peter Kamber (Schriftsteller)
Virtuelle Ausstellung - Fotografie
Ausstellungslink:
20er Jahre Akt am Fernbahnhof
keine Ausstellung, aber ein Kalender 2021
Passend zu den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts sollte 2020 diese Ausstellung stattfinden. Die Fotos sind entstanden, doch reicht es im Augenblick nur für den Kalender.
Ulrike Pistora (Mücke) lädt zum Künstlerfest in der Wiener Neustadt ein. Georg Grell wird mit eigenen Werken dabei sein, so dass Fest und Ausstellung Hand in Hand gehen.
Auf dem Fest findet ebenfalls eine Versteigerung zum Projekt "Lions" statt.
Datum: 24.4.2020
Einlass: 16 Uhr
Beginn: 17 Uhr
Starhemberggasse 29
2700 Wiener Neustadt
Kunstmarkt in Kladow am 28./29.9.2019
Cafe Christo
17 Künstler präsentierten ihre Werke in Räumlichkeiten, die vom Cafe Christo organisiert wurden. Zum Auftakt spielte die Band "Imchen Combo" in einer Besetzung von 12 Musikern in einer beeindruckenden Art und Weise.
Die Ausstellung fand in einer entspannten Atmosphäre statt. Die Vielfalt der verschiedenen Kunstrichtungen war beeindruckend. Von der Malerei, Fotografie bis zu Skulpturen reichte die Bandbreite.
Kunstmarkt in Kladow
Im September findet der Kunstmarkt in zum ersten mal in Kladow statt. Georg Grell wird einige seiner Werke zeigen.
Zeitraum: 28.9.- 29.9.2019
11 - 18 Uhr
Organsiert wird der Markt vom
Cafe Christo
Hafelhöhe
Kunst und Genuss
Kladower Damm 289
14089 Berlin
Info/Bewerbung: 0172-2406064
Finissage am 2.12, ab 15 Uhr
Die letzte Gelegenheit die Kunstwerke zu erwerben und mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen. Alle Künstler werden anwesend sein.
Vernissage 2.11.2018
Eine sehr schöne Vernissage war es am letzten Freitag. Rund 45 Besucher strömten in die kleine Galerie, die mit ihren zwei Räumen gut gefüllt war.
30 Bilder wurden von Caroline Roling, Jürgen Kühne und Georg Grell als Zeichnungen, Malerei und bearbeitete Fotografien präsentiert. Leider konnte Jürgen Kühne nicht dabei sein. Doch eines der Models, das Foto Model, Nadine Guder erschien zur Veranstaltung.
Die Laudatio vom Vereinsvorsitzenden der Aktgalerie spannte einen Bogen von der Steinzeit mit ihren künstlerischen Höhlenmalereien bis zur Neuzeit - zur Ausstellung der heutigen Aktgalerie.
Es war ein belebter Abend mit Diskussionen, Fragen Anmerkungen und guter Stimmung, die den Beginn einer interessanten Ausstellung markierten.
Geimnisvolle, bearbeitete Aktfotografien mit Masken, werden durch Zeichnungen und Malerei von drei Künstern in der Aktgalerie präsentiert.
Pressemitteilung
VERHÜLLT - ENTHÜLLT
Von geheimnisvollen Gesichtern und entblätterten Körpern
Ausstellung in der Berliner Aktgalerie
Drei Berliner Künstler präsentieren sich erstmalig in dieser Ausstellung mit einem gemeinsamen Thema der Sinnlichkeit des Aktes und setzen es mit den ihnen eigenen Stilmitteln der Zeichnung, der
Fotografie sowie der Malerei ideen- und variantenreich um.
CAROLINE ROLING - ZEICHNUNGEN
GEORG GRELL- BEARBEITETE FOTOGRAFIE
JÜRGEN KÜHNE - ACRYLMALEREI
Vernissage: 2.11.2018
Laufzeit: 2.12.2018
Ort: Aktgalerie, Krossener Str. 34, 10245 Berlin
Öffnungszeiten: Freitag, Sonnabend, Sonntag von 15 – 19 Uhr
Die Berliner Künstlerin Caroline Roling (Kolbow), aufgewachsen in einer Grafiker- und Künstlerfamilie schon frühzeitig geprägt, hat sich während des Studiums an der UdK Berlin und später über
viele Jahre als Schülerin des Malers Carl Timner (Berlin und Rom) sehr intensiv dem Aktzeichnen als eine Form ihres künstlerischen Ausdrucks zugewandt. Mit flüchtigen aber dennoch präzise
gesetzten Kohle-, Kreide- und Pinsel-Strichen, ergänzt durch sparsam unterlegte Farbnuancierungen, gelingt es ihr, der statischen Körperlichkeit ein eigenes Leben einzuhauchen, das dem Betrachter
genügend Raum zur Interpretation lässt.
https://www.artoffer.com/Caroline-Roling/Galerie
Der Berliner Digital-Künstler Georg Grell fotografierte Models mit geheimnisvollen Ballmasken, die den Reiz des einerseits verhüllenden, andererseits entblößenden Körpers steigern. Durch die
nachfolgende Bearbeitung von Körper und Hintergrund entsteht eine teilweise surrealistische Szenerie des Aktes. Er führt den Besucher in eine virtuelle Welt der Fotografie. Der Erhalt der
eigentlichen Kontur des Objektes spielt bei seiner digitalen Bildbearbeitung eine wichtige Rolle. Gemeinsam ist seinen Fotografien eine sichtbare Reduktion des Gegenständlichen, die durch
Farbverläufe und Strukturen ersetzt wird.
https://www.georg-grell.de/
Der Berliner Künstler Jürgen Kühne zeigt von verhüllt bis enthüllt seine Sicht auf die Sinnlichkeit des Körpers, wobei für die Darstellungen kennzeichnend ist, dass sie sich zumeist auf
Teilansichten bzw. Details beschränken. In ihrer gewählten stilistischen Art variieren sie vom fast monochromen Schattenwurf bis zu farbiger Vielfalt.
Die gezeigten Acrylbilder sollen den Betrachter zeitlos berühren und seine Fantasie beflügeln, da sich gerade in diesem Thema nicht nur unsere Körperlichkeit, sondern auch die Seele spiegelt. Er
möge „schauen, schweigen, tolerieren und wenn er mag, genießen“.
http://www.juergen-kuehne.de/
Presse Kontakt: Georg Grell: temporary.gallery@office-dateien.de
Vernissage im Te Quiero Nutz am 20.10.2018
Am letzten Wochenende wurde die Ausstellung im Tango
Concept Store eröffnet. Zahlreiche Gäste strömten zu Beginn in den einladenden "Tangoraum". Doch der Zustrom hörte nicht auf. Immer wieder ging die Tür auf und neue Gäste erschienen auf dem Parkett, auf dem
Juliana Aparicio & Santiago Hernandez uns den perfekten Tango Argentino näherbrachten. Die Bilder von Georg Grell fügen sich harmonisch in das Ambiente von Tangoschuhen und Kleidern ein.
Kunstaktion am 29.4.2018
Hermann-Ehlers-Platz
Berlin-Steglitz
Eine gelungene Kunstaktion des Vereins KunstRaumSteglitz fand bei blauem Himmel und Sonnenschein am Rathaus Steglitz statt.
Etliche Besucher schlenderten an den Kunstständen interessiert vorbei und ab und zu gab es mit den Kunstinteressierten vertiefende Gespräche zur angebotenen Kunst und was die Kunst ausmacht. Bei Georg Grell, der nicht nur bearbeitete Tango Werke präsentierte, sondern auch selber Tango Argentino tanzt, verweilte so mache Tango Tänzerin und mancher Tänzer zum informativen Szene-Erfahrungsaustausch.
Irritierend war für einige Besucher der übliche Marktbetrieb, bei dem der Kunstmarkt etwas unsichtbar blieb. Doch insgesamt ein Lob für die Organisatoren, die einen reibungslosen Ablauf mit musikalischer Ummalung realisierten.
KunstRaumSteglitz:
Der KUNST.RAUM.STEGLITZ
Dabei ist Georg Grell mit Tango Argentino Werken aus der bearbeiteten Fotografie
Kunstaktion KUNST an die LUFT am 29.4.2018 auf dem Hermann-Ehlers-Platz in Steglitz
Geor Grell mit bearbeiteten Fotos von der Ausstellung "Tango Argentino - Leidenschaft in Bildern" aus dem Jahr 2017 auf dem Kunstmarkt in Steglitz.
Ende der erfolgreichen Ausstellung in der
Galerie "Kunst & Grün"
Sabine Glathe und Georg Grell
24.9.2017
Wir bedanken uns bei allen Besuchern, mit denen wir viele interessante und intensive Gespräche führten.
Vernissage in der Galerie " Kunst & Grün"
am 13.9.2017
Im Spannungsfeld von Malerei und bearbeiteter Fotografie fand die Gegenüberstellung der Werke klassischer Skulpturen statt. - Oben, an der Galeriewand die malerische Interpretation. Unten die der bearbeiteten Fotografie.
So sind es Werke von Reinhold Begas, Reinhold Felderhoff, Albert Wolff, Ludwig Menzel und anderen, die unsere Aufmerksamkeit
erregten.
Eine Besonderheit ist das Bild "Entblößte
königliche Hofdamen warten auf das Bankett" von Georg Grell
nach einer Vorlage: Fassadenskulpturen vom Neuen Palais
(Hofdamenflügel, in der Restaurierungsphase)/Stiftung
Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg
Potsdam.
Nicht nur dass zu "Friedrich dem Großen" ein Bezug indirekter Art hergestellt wurde, sondern die Konstellation der Hofdamen
hinter einem Bauzaun, die recht leicht bekleidet, auf die Öffnung des Zaunes warten, um am königlichen Fest teilzunehmen, ist ein einmaliger Zustand, der sich so nicht wiederholen
wird.
Zwei original Berliner Künstler haben die historische Skulpturenlandschaft in Berlin ins Auge gefasst und ideenreich umgesetzt.Im Zentrum ihrer Ausstellung stehen Kunstwerke, die mit Malerei und bearbeiteter Fotografie gestaltet und gemeinsam präsentiert werden:
Künstler: Sabine Glathe – Malerei, Georg Grell – Bearbeitete Fotografie
Vernissage: Mittwoch, 13.09.2017, 19:00 Uhr ; Eintritt frei
Laufzeit: 11.09. - 24.09.2017
Ort: Galerie „kunst & grün“ in den Leibniz-Kolonnaden
Walter Benjamin-Platz 1, 10629 Berlin-Charlottenburg
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag von 12 Uhr bis 18 Uhr.
Samstag von 12 Uhr bis 16 Uhr.
Abends und Sonntags nach Vereinbarung
Klassische Skulpturen auf der Museumsinsel, im Nicolaiviertel und auf dem Alexanderplatz standen den beiden Künstlern in den Sommermonaten Modell. Malerisch und fotografisch unterschiedlich interpretiert, werden die Kunstwerke im September für zwei Wochen in den Leibnizkolonnaden präsentiert.
„Zwischen Buchbaumhecken entdeckte ich eine charmante Nymphe .Ich nahm Pinsel und Aquarellblock zur Hand und begann total begeistert zu skizzieren„ Künstlerin Sabine Glathe.
Die Berliner Künstlerin Sabine Glathe hat sich von Bronzeplastiken im -Kolonnadengarten der Alten Nationalgalerie inspirieren lassen. Vorort entstanden unmittelbare Aquarellskizzen -und in ihrem Atelier - -malerische Kunstwerke in Acryl,, Seidenpapier und Kupfer -Künstlerin Sabine malt seit ihrer Kindheit und führt die Tradition der Berliner Künstlerfamilie Glathe fort, die seit den 20er Jahren in Berlin kreativ ist.
Facebook:
https://www.facebook.com/Kuenstlerfamilie.in.Berlin/
„Mit gespannten Bogen stand die dunkel schillernde, hüllenlose Frau als Bronzeplastik vor mir. Sofort hatte ich eine Idee, wie ich sie fotografisch veränder könnte. Ich nahm den Fotoapparat und umkreiste mein Modell.“ Digitalkünstler Georg Grell.
Der Berliner Digital-Künstler Georg Grell fotografierte historische Skulpturen vom Neptunbrunnen am Alexanderplatz, Nikolaiviertel und an der Alten Nationalgalerie. Er führt den Besucher in eine virtuelle Welt der Fotografie. Der Erhalt der eigentlichen Kontur des Objektes spielt bei seiner digitalen Bildbearbeitung eine wichtige Rolle. Gemeinsam ist seinen Fotografien eine sichtbare Reduktion des Gegenständlichen, die durch Farbverläufe und Strukturen ersetzt wird. Es entstehen ästhetische Werke mit einem surrealen Aspekt.
Kunstblog bei Facebook:
http://www.kunstklick-berlin.de
Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:
Sabine Glathe:
kuenstlerfamilie-berlin@web.de
Georg Grell:
https://www.georg-grell.de/%C3%BCber-mich/kontakt/
Lesung von Peter Kamber "Tangoszenen" am 9.5.2017 in der Ausstellung
Lesung und Beitrag von Peter Kamber
Auszüge aus: Sally Potter The Tango Lesson, London 1997
(Original-Drehbuch des Spielfilms von Sally Potter mit dem Titel „The Tango Lesson“ , UK 1997[deutscher Verleihtitel: „Tango-Fieber“] mit Postscripts
Gemäß der Wikipedia-Seite zu diesem Sally-Potter-Film stand in der Chicago Sun-Times vom 19. Dezember 1997, es gehe in „The Tango Lesson“ mehr um „die Weisheit der Leidenschaft“ als um „Verführung“ („it is about the wisdom of passion, rather than the temptation“): „Die meisten Tänze sind für Leute, die sich verlieben. Der Tango ist ein Tanz für jene, die sie [die Liebe] überlebt haben und immer noch ein wenig wütend darüber sind, wie ihre Herzen zugerichtet wurden. ‚The Tango Lesson’ ist ein Film für Leute, die diese Unterscheidung verstehen.“ („Most dances are for people who are falling in love. The tango is a dance for those who have survived it, and are still a little angry about having their hearts so mishandled. ‚The Tango Lesson‘ is a movie for people who understand that difference.“)
Als Titel für diesen Text setzte Sally Potter „Postscripts from behind the scenes“. Sie schrieb ihn unmittelbar nach der Rückkehr von ihrer ersten Reise nach Buenos Aires 1994; ihre Lektüre in Buenos Aires war übrigens genau jener Roman von Manuel Puig, von dem wir soeben sprachen)
Auszug der Übersezuung Peter Kamber:
...
Nachts, an den Milongas, beobachten mein Gastgeber und Buenos Aires-Stadtführer Jeff und ich gebannt die Paare in ihren Fünfzigern, Sechzigern und Siebzigern, wie sie auf die Tanzfläche treten und sich zu bewegen beginnen. Ein beleibter Mann im grauen Anzug mit einem buschigen grauen Schnurrbart und dunkel-rotem Gesicht, begleitet von einer älteren, molligen Frau, deren geschwollene Beine in golden-glitzernde Schuhe gepackt sind, nehmen vom Parkett Besitz und verblüffen mich durch ihre gazellen-artige Grazie und die Leichtigkeit der Berührung. Sie drehen, gleiten, pausieren, dribbeln, schwenken in vollkommenem Gleichklang, in perfektem gegenseitigem Verständnis, mit offenkundigem Respekt und sichtbarer Leidenschaft für die Qualitäten, Schwächen und Stärken des je anderen – das ist, wie man/frau älter werden kann.
Denn der Tango ist ein Tanz, der mit dem Alter reift. Er ist nicht an Jugend und Schlankheit gebunden, obwohl diese auch ihren Platz haben. ...
Vernissage am 29.4.2017
Laudatio "Tangobilder" von Dr. Peter Kamber, Historiker
Temporäre Galerie, Auguststraße 82, Berlin
Ich möchte Sie ganz herzlich zur Ausstellung von Gudrun Angelika Hoffmann und von Georg Grell begrüßen. Es ist ihre dritte gemeinsame Ausstellung. Die letzte, vor zwei Jahren, widmete sich dem Akt; diesmal, nicht ganz zufällig, wählten sie das Thema „Tangoleidenschaft“. Kein Zufall deshalb, weil beide Tango tanzen.
Mein besonderer Gruß gilt dem Berliner Tango-Tanzpaar Serena Alvarado und Alonso Alvarez, den Co-Stars des heutigen Abends.
In seiner kurzen Erzählung „Die Pforten des Himmels“[1] schrieb der argentinische Autor Julio Cortázar über Tango-Tanzende am Rande der Gesellschaft: „Sie kommen um diese Zeit, die Monstren treten mit feierlicher Hochachtung aufeinander zu, Raum um Raum drehen sie sich langsam im Kreise, ohne zu sprechen, viele mit geschlossenen Augen, endlich die Gleichheit, die Ergänzung genießend.“ Cortázar fügt hinzu: „Über die Tanzenden schien ein Augenblick unermesslicher Glückseligkeit gekommen zu sein.“ Und über Emma, eine der Tänzerinnen, sagt er: „Nichts Hemmendes gab es jetzt für sie in ihrem ihr allein gehörenden Himmel, sie überließ sich mit Leib und Seele dem Glück und trat wieder in die Sphäre ein, wohin Mauro“ – mit ihm tanzt sie – „ihr nicht folgen konnte. Es war ihr hart errungener Himmel, wieder spielte ihr Tango nur für sie und ihresgleichen (…).“
In einer Textsammlung „Tango. Verweigerung und Trauer“ erzählt der Tango-Historiker Dieter Reichardt, wie der argentinische Tango in der „Halb- und Unterwelt“ einer Einwanderungsgesellschaft entstand, in der es einen „Frauenmangel bzw. Männerüberschuss“ gab: es kamen – Zitat – „nur halb so viel weibliche wie männliche Einwanderer ins Land“ und in der einschlägigen Altersgruppe der Jungen hätten in Argentinien zwischen 1895 und 1914 ein Drittel Frauen gefehlt.[2]
Zu dieser Frühgeschichte des Tango hielt der bekannte, 1899 geborene argentinische Schriftsteller Jorge Luis Borges 1965 in Buenos Aires vier Vorträge, auch mit eigenen Kindheitserinnerungen. Anlass war eine kleine Sammlung von Milonga-Gedichten, die gerade erschienen waren. Die Reden waren von einem Besucher mit einem Tonband aufgezeichnet worden und erschienen letztes Jahr (2016) erstmals als Buch, vorerst nur auf Spanisch: „El Tango“. Borges zitiert da aus einem Gedicht von Fernán Silva Valdés den Vers, der Tango tanze sich zwar „mit dem ganzen Körper“, aber „wie ohne Wünsche, auf Geleisen der Langsamkeit“[3]. Borges schildert die Macho-Kultur der Messerstechereien aus Eifersucht und gedämpfter, fast rituell vollzogener Männerrivalität als absurden, „langsamen Todestanz“[4] .
Ehe der Tango noch vor dem Ersten Weltkrieg nach Paris, London und Berlin kam und eine erste Transformation durchmachte – die dann auf Buenos Aires zurückwirkte –, wurde er dort in den „casas malas“[5] mit Frauen „de mala vida“ getanzt[6], wie Borges erzählt, in übel beleumdeten Häusern mit Frauen, die zwar ihre Zuwendung, nicht aber ihren Stolz verkauften. Ehrenwerte Frauen in Argentinien weigerten sich Borges zufolge vor dem Ersten Weltkrieg noch, Tango zu tanzen, und oftmals tanzten auch Männer mit Männern.
Eine zweite Verwandlung des Tango erfolgte in den frühen 1920-er Jahren mit der Einführung der Gesangsstimme. Borges erklärt, diese Liedtexte, in denen die Toten fortlebten, bildeten Fragmente des ganzen, vielfältigen Lebens der Vorstädte und reihten sich zu einem Epos, ja zu einer eigentlichen „Mythologie“[7].
Tangoszenen in der Literatur, Tangoszenen in der Kunst. Tango in Berlin, 2017. Ganz andere Voraussetzungen, dieselbe Musik. Wie lebendig der Tango ist, belegen die zwei Bildserien von Gudrun Angelika Hoffmann und Georg Grell. Kennengelernt haben sie sich selbstredend beim Tanzen.
Ehe Gudrun Angelika Hoffmann sich der Malerei widmete, war sie Gymnasiallehrerin für Sport, Geschichte und Kunsterziehung. Sie hat die Kunstschule in Potsdam und später auch jene in Bad Reichenhall besucht, wollte aber nicht mehr in ein Schema gepresst, nicht mehr vereinnahmt oder zum Spielen einer Rolle gezwungen werden. „Es ist so, wie es ist“, sagt sie. Sie organisiert auch Kunstevents am Rande von Berlin und reist viel und gern. Die Themen ihrer Bilder sind Akte, Menschen in Bewegung, etwa beim Tanz, und die Natur – ihre Werke, die sie als „abstrakt expressiv“ bezeichnet, sind verdichtet und stark von der farblichen Komposition geprägt. Bei dieser Serie von Tango-Bildern blieb sie gegenständlicher als sonst. Ich will ihr aber nicht vorgreifen, sie wird selber noch sprechen.
Georg Grells Beschäftigung mit der Fotografie begann im Alter von 20 Jahren, als er mit einem Freund Bilder von Berliner Hinterhöfen machte, wurde dann unterbrochen und setzte mit der Digitalfotografie wieder ein. Studiert hat er Elektrotechnik und ist heute an der Freie Universität im Bereich Didaktik in der Physik tätig, mit Schwerpunkt regenerative Energien und Thermodynamik. Als er die Lehr-Experimente, die er entwickelte, fotografierte, entdeckte er bei der Bildbearbeitung die Gestaltungsmöglichkeiten. Mit einem Grafik-Programm für dreidimensionale Gestaltung machte er eine erste Ausstellung zur Kosmologie, mit Themen wie Urknall, Quantenphysik, Paralleluniversen. Mit Georg Grell können Sie also schnell auch philosophisch werden.
Heute geht’s auch ums Große, um die Leidenschaft, aber im ganz Kleinen, in der engen Umarmung beim Tango; was da geschieht, hat vielleicht auch mit Urenergie zu tun. Die beiden werden es Ihnen jetzt gleich noch selbst erläutern. Haben Sie herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Peter Kamber
[1] Julio Cortázar, Die Pforten des Himmels, in: Die Nacht auf dem Rücken. Erzählungen, Band 1, Frankfurt a.M. 1998, S. 163-176; Zitate auf den Seiten 171 und 174f.
[2] Dieter Reichardt, Tango. Verweigerung und Trauer, Kontexte und Texte, Frankfurt a. M. 1981, S. 31/33.
[3] Jorge Luis Borges, El tango, Barcelona 2016, S. 112.
[4] Ebenda, S. 124f.
[5] S. 29.
[6] S. 35.
[7] S. 88ff/95; zu den Toten und zur Mythologie: vgl. „El tango“, 1964; abgedruckt in „El tango“, 2016; deutsch und spanisch in: Jorge Luis Borges, Der Andere, der Selbe (El otro, el mismo), Gesammelte Werke (Gedichte, zweiter Teil), München 1983. S. 69-73.
Künstler:
Gudrun Angelika Hoffmann:
https://www.gudrun-angelika-hoffmann.de
Georg Grell: https://georg-grell.de
Kunst Plattform „kunstklick-berlin“:
Aus einer Tango-Fotosession mit Alonso Alvarez & Serena Alvarado in 2016 entstanden Werke, die den Charakter und die Faszination des Tangos beinhalten. Gleichzeitig wagen sie einen Sprung in verschiedene Zeitepochen und Abstraktionen einmal durch die gestaltete Fotografie von Georg Grell und zum anderen durch Acryl und Öl von Gudrun Angelika Hoffmann auf Leinwand.
Digitale Fotografie - Gestaltete Fotografie